Salon Berlin | Löser Lott Architektur

A new flagship store has been created for an interna4onal hairdressing company at Potsdamer Platz in Berlin. On a compact area of 240 square meters, a hairdressing salon and an academy for hairdressers occupy a first floor area within an exis4ng building complex. A design concept was required that could generate polyvalent forms of use in the space and react flexibly to different situa4ons. From the salon visitor's perspec4ve, they are immersed in an atmospherically calm cosmos. From the recep4on, to the removal of clothing and objects, wearing a kimono, hair washing, coloring and cujng, all processes follow a consciously staged spa4al ritual. In the adjacent academy, professional hairdressers can be trained in organic cujng and coloring techniques and styling and care strategies. The company's focus is on a holis4c philosophy of hair and individual beauty. The loca4on sees itself as a stage for highly qualified services and the visualiza4on of precision craksmanship. In this project, we are interested in the synergies that crystallize from the components of people, ac4on, movement and objects. We understand space and objects here as mul4ple installa4ons that constantly collage new spa4al contexts and exhibit performa4ve quali4es. The heart and backbone of the floor plan is formed by a fixed piece of room furniture that accommodates all the func4onal units and objects required to enable the versa4le func4onal and work rituals to be carried out to perfec4on. Behind a slightly corrugated wall of anodized sheet metal, various kitchen units and diverse storage space unfold, which can be operated via sliding flap elements. This spa4al formula4on opens up the possibility of understanding all other rooms as free-flowing areas. The order of these open zones is created by inser4ng round, rota4ng mirror objects of different sizes. In the academy area, the two large mirrors are the main protagonists in the room. Depending on how the mirrors are aligned, they can be used to create various configura4ons, such as classic lecture situa4ons or working situa4ons on models. All other pieces of furniture such as tables, work containers or stools are equipped with castors to support flexibility. The specially developed "Curltable" can be divided and combined to create different constella4ons. In the salon area, seven smaller mirror objects form an overall spa4al composi4on. One customer can be served here at a 4me. Small swivel trays create places for individual items. The small box temporarily houses the key to your own locker. A special piece of furniture is the personalized "Pandora" work trolley designed especially for the company. It has space for all hairdressing tools such as scissors, brushes, products and electronic devices. A lockable compartment provides addi4onal storage space for each employee's personal belongings. All fronts, mirrors and furniture were realized together with the metal specialists from the Berlin-based company Ertl und Zull. Atmospherically, the room aHempts to reduce itself to the use of a few materials in combina4on with different light colors. Par4cular aHen4on is paid to the degrees of reflec4on inherent in the materials. Highly reflec4ve surfaces, sokly reflec4ng aluminum panels and a highly polished terrazzo floor are complemented by sok rose-colored sea4ng alcoves and space-defining curtains, which have a heavy and dampening effect in the wash area, while in the large main rooms they are bright and suggest lightness through air circula4on. MaH pastel shades are combined in objects such as tables and work trolleys. The scenery takes place under a black suspended ceiling made of mesh, on the one hand to structure and soken the technical components, and on the other to open up the associa4on with the stage space as a place for staging and visualizing crak processes. The conscious handling of materials is con4nued in everyday use, for example, water contaminated by hairdressing products is filtered and cleaned by a specially developed system. An abstract, reduced space equipped with objects that possess performa4ve quali4es has the poten4al to focus aHen4on on the communica4on between people, their movements in space and the performance of their manual crea4on and communica4on. 

[DE]

Für ein interna4onal agierendes Friseurunternehmen ist ein neuer Flagshipstore am Potsdamer Platz in Berlin entstanden. Auf einer kompakten Fläche von 240 Quadratmeter Größe bespielen ein Friseursalon und eine Akademie für Friseur*innen einen Erdgeschossbereich innerhalb eines bestehenden Gebäudekomplexes. Ein Designkonzept war gefragt, welches polyvalente Nutzungsformen im Raum generieren und flexibel auf unterschiedliche Situa4onen reagieren kann. Aus der Perspek4ve der Salonbesucher*innen taucht man in einen atmosphärisch ruhigen Kosmos ein. Vom Empfang, über das Ablegen von Kleidung und Gegenständen, Tragen eines Kimonos, Haare Waschen, Färben und Schneiden folgen alle Abläufe einem bewußtem räumlich inszenierten Ritual. In der angelagerten Akademie können sich professionelle Friseure in organischen SchniH- und Färbetechniken und Styling wie Pflegestrategien schulen lassen. Der Fokus des Unternehmens liegt auf einer ganzheitlichen Philosophie zum Thema Haare und individueller Schönheit. Der Ort versteht sich als Bühne für hochqualifizierte Dienstleistungen und Sichtbarmachung handwerklicher Präzision. In diesem Projekt interessieren uns die Synergien, die sich aus den Komponenten Mensch, Handlung, Bewegung und Gegenständen auskristallisieren. Raum und Objekte verstehen wir hier als mul4ple Installa4on, die immer wieder neue räumliche Zusammenhänge collagiert und performa4ve Qualitäten aufweist. Das Herzstück und Rückgrat der Grundrissfigur bildet ein festes Raummöbel, welches alle dienenden Funk4onseinheiten und Gegenstände aufnimmt, um die vielsei4gen Funk4ons- und Arbeitsrituale in ihre Perfek4on zu ermöglichen. Hinter einer leicht gewellten Wand aus eloxierten Blechen entalten sich verschiedene Kücheneinheiten und mannigfal4ger Stauraum, der über Schiebe-Klappelemente bedient werden kann. Diese räumliche Ausformulierung eröffnet die Möglichkeit alle anderen Räume als frei fließende Bereiche zu verstehen. Die Ordnung dieser offenen Zonen entsteht durch das Einfügen runder drehbarer Spiegelobjekte unterschiedlicher Größe. Im Akademiebereich stellen die beiden großen Spiegel die Hauptprotagonisten im Raum dar. Je nachdem wie die Spiegel ausgerichtet werden, lassen sie verschiedene Konfigura4onen, wie klassische Vortragssitua4on oder Arbeitssitua4onen an Modellen realisieren. Alle weiteren Möbelstücke wie Tische, Arbeitscontainer oder Hocker sind mit Rollen ausgestaHet, um die Flexibilität zu unterstützen. Der eigens entwickelte „Curltable“ lässt sich teilen und kombinieren um unterschiedliche Konstella4onen zu ermöglichen. Im Salonbereich bilden sieben kleinere Spiegelobjekte eine räumliche Gesamtkomposi4on. Hier kann jeweils eine Kundin oder ein Kunde bedient werden.Schwenkbare TableHs schaffen Orte für individuelle Gegenstände. Die kleine Dose beherbergt temporär den Schlüssel zum eigenen Spind. Ein besonderes Möbelstück ist der eigens für das Unternehmen entworfene personalisiertere Arbeitstrolley „Pandora“. In diesem finden alle Werkzeuge des Friseurhandwerks wie Scheren, Bürsten, Produkte und elektronische Geräte Platz. Ein abschließbares Fach bietet zusätzlich Stauraum für die persönlichen Gegenstände der jeweiligen Mitarbeiter*innen. Alle Fronten, Spiegel und Möbel wurden gemeinsam mit den Metallspezialisten vom Berliner Unternehmen Ertl und Zull umgesetzt. Atmosphärisch versucht sich der Raum auf den Einsatz weniger Materialien in Verbindung mit unterschiedlichen Lichtarben zu reduzieren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Reflek4onsgraden, die den Materialien innewohnen. Hochspiegelnde Flächen, seicht reflek4erende Aluminiumpaneele und ein hochpolierter Terrazzoboden werden von roséfarbenen weichen Sitzalkoven und raumbildenden Vorhängen ergänzt, die im Waschbereich schwer und dämpfend wirken, während sie in den großen Haupträumen hell und durch Lukzirkula4on schwingend Leich4gkeit suggerieren. Kombiniert werden maHe pastellene Farbtöne in Objekten wie Tischen und Arbeitstrolleys. Die Szenerie findet unter einer schwarzen abgehängten Decke aus GiHerosten staH, einerseits um die technischen Komponenten zu strukturieren und weich zu zeichnen, andererseits um die Assozia4on zum Bühnenraum als Ort für Inszenierungen und Sichtbarmachung handwerklicher Prozesse aufzumachen. Der bewusste Umgang mit Materialien findet im im täglichen Gebrauch seine Fortsetzung, so wird beispielsweise durch Friseurprodukte verunreinigtes Wasser durch eine eigens dafür entwickelte Anlage gefiltert und gesäubert. Ein abstrakter reduzierter Raum ausgestaHet mit Gegenständen die performa4ve Qualitäten besitzen, hat das Poten4al die Aufmerksamkeit auf die Kommunika4on zwischen Menschen, ihren Bewegungen im Raum und die Performanz ihres handwerklichen Schöpfens und Kommunizieren zu richten. 

Lead Architects: Katharina Löser, Johannes LoH 

Photography: Simone Bossi