Freinacht Hotel | Martin Rier

Die Idee

Unsere Inspirationsquelle war die Stadtwildnis am alten Nordbahnhofgelände Wiens, welches momentan das größte Stadtentwicklungsgebietin Wien darstellt. Das Ziel des Projekts ist es Leben, Arbeiten und Verweilen nebeneinander zu ermöglichen und dies durch ressourcenschonende Möglichkeiten und hochwertige Architektur umzusetzen.

Das Leitbild stellt die naturnahe Freie Mitte über mehr als 10 h dar, um deren Erhalt sich das Projekt buchstäblich aufbaut. Die Nutzungdes naturüberlassenen Gebiets steht ganz im Zeichen der Vereinigung von Mensch und Natur.

Neben Wohngebäuden und sonstiger Infrastruktur wollen wir ein Hotel am Rande der „Freien Mitte“ schaffen.
Den Grundbaustein für unser Projekt bilden zwei ehemalige Tunnelunterführungen eines stillgelegten Zuggleises, die durch vier weitere
Tunnel erweitert werden.
Die Form und Materialien der alten Tunnel werden bei den Zubauten neu interpretiert und stehen damit im Einklang.
Mit dem Hotel wird eine Verbindung zwischen Urbanität und Natur geschaffen. Durch rohe Materialien wollen wir das Sinnbild der Stadt
symbolisieren, welches durch Transparenz und die Möglichkeit im „Freien“ zu schlafen, von der Natur durchbrochen wird. Von der gemeinsam
genutzten Terrasse hat der Gast einen Ausblick auf die Freie Mitte und den neuen, ästhetischen Stadtteil.
Wir sprechen eine abenteuerlustige Zielgruppe an. Jeder ist willkommen, der Städteurlaub mal anders erleben möchte.

Hotelanlage

Rechts und links an die beiden bestehenden Tunnel werden neue Tunnel dazu gebaut. Mittig im rechten Winkel erfolgt die Gangerschließung, die einmal die 6 Tunnel
teilt und eine Zimmererschließung ermöglicht. Durch die Tunnelform ergibt sich im Gang ein spannendes Kreuzrippengewölbe. Zur heutigen Zeit wird jeder Meter bebaut
und gemietet, vor allem in der Stadt und bietet wenig Platz für Entfaltung. Mit dem 5 Meter breiten Gang wollen wir das Gefühl der Offenheit, Freiläufigkeit und
Größe der Natur wiederspiegeln.
Die sechs Standartzimmer befinden sich alle in den neuen Tunneln, die Suiten hingegen sind erweitert durch einen Whirlpool, der sich in einem der alten Tunnel befindet.
Der Andere dient zur Erschließung des Hotels und ist somit für Alle zugänglich.
Alle Zimmer sind in mehrere Schichten gegliedert. Die erste Schicht dient zur Erschließung und schafft Raum zwischen dem Öffentlichen und Privaten. In der zweiten
Schicht befinden sich die privaten Sanitäranlagen, welche, gleich wie die erste Schicht, durch einen Lichtkanal natürlich von Oben beleuchtet werden. Die zweite
Schicht ist durch eine Glasziegelwand im Gewölbe verbunden mit dem eigentlichen Zimmer. Dadurch wird das Zimmer ebenfalls natürlich beleuchtet. Die Badewanne
im Zimmer bringt das Gefühlserlebnis eines Thermalbades ins Zimmer. Durch ein Bett auf Schienen, ist es dem Gast möglich, sein Schlaferlebnis entweder im sicheren
Zimmer oder in der Natur zu genießen, wobei die Sicherheit durch ein Stahltor gewährt wird.

Innenraum

Es werden 2 unterschiedliche Arten und Strukturen des Betons verwendet, Sandbestrahlter Beton und polierter Beton. Die Glasziegel erschaffen eine einzigartigeLichtsituation im Gebäude, die einerseits mystisch wirkt und andererseits genügend Licht in das Gewölbe bringt. Durch Lampen, die gefüllt mit Wasser sind, entstehtdiffuses, schimmerndes Licht, welches dem Raum einen mystischen Charakter verleiht. Durch die Belichtung auf dem sandbestrahlten Beton von Oben, entsteht ein harmonischesSpiel zwischen Licht und Schatten.