GENOVA – CONCRETE & COLOR

Exploring Urban Space Genoa / Italy / 2017

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Die fotografische Serie GENOVA – CONCRETE & COLOR untersucht den öffentlichen Raum entlang der Strände der Ligurischen Kapitale GENUA, die Gestaltung und Umwandlung desselben und den Umgang seiner Besucher damit | Ausschnitt | Work in progress. The photographic series GENOVA – CONCRETE & COLOR explores the public space along the beaches of the ligurian capital GENOA, its design and conversion and the use of it by its visitors | Extract | Work in progress.


 


Artist Statement


GENOVA– CONCRETE & COLOR


Entstanden ist das Projekt, als ich 2013 von Sardinien kommend mit der Fähre nach Genua reiste und die Stadt am frühen morgen vom Meer aus betrachten konnte. Im ersten Moment interessierte mich die architektonische Situation von Genua; ihre bühnenartige Lage, die rhythmische Anordnung der Häuser entlang des schmalen Küstenstreifens. Die Dichte und Enge, die Farbpalette der Palazzi, das Durcheinander und die gleichzeitige Ordnung haben mich fasziniert.


Deshalb beschloß ich, mich dort genauer umzusehen.


Am Ende landete ich ganz woanders. Ich nahm ein Zimmer in einem Hotel an der Küste im Osten der Stadt. Als ich dann auf die Promenade entlang des Corso Italia hinaustrat, war das erste, was ich sah, eine Plattform aus Beton, die sich ca. 100 Meter ins Meer hinaus erstreckt. Ein Drittel dieser Plattform war bedeckt mit noch verschlossenen Sonnenschirmen. Dazwischen hatten sich schon einige ältere Damen auf ihren Liegestühlen oder direkt auf dem Boden niedergelassen, um die frühe, noch tiefstehende und lange Schatten werfende Sonne in noch herrschender Ruhe zu genießen. Für mich war dieses Szenario ein visueller Volltreffer, eine einzigartige, fast surreale Situation, der Auslöser für meine Neugier und den Hunger nach mehr.


Gleich in der darauffolgenden Woche reiste ich von Stuttgart erneut nach Genua und stürzte mich hinein in den Mikrokosmos der öffentlichen Badeplätze entlang der Küstenstrasse, die Genua mit seinen Vorstädten im Osten verbindet. Jeweils weitere 2 Reisen in die ligurische Haupstadt folgten in den Jahren 2014, 2015 und 2016.


Von Besuchern meiner Ausstellung im Oktober und November 2017 und von Kennern meiner Arbeit wurde und werde ich oft gefragt, ob ich im Vorfeld Kontakt aufnähme, zu den fotografierten Personen. Ich muss dies verneinen. Würde ich es tun, käme ich zu einem verfälschten Ergebnis. Ich muss mich weitgehend im Hintergrund halten, damit die Menschen sich natürlich und authenisch verhalten.


Ich bin ein fotografischer Reporter und Erzähler, vielleicht auch Beutejäger. Meine Arbeit besteht aus Beobachtung, Antizipation und Vollzug. Dabei geht es mir aber niemals darum, Personen zu verraten, visuell zu entwerten oder ihrer Privatsphäre zu berauben – schließlich begeben sie sich freiwillig in die Öffentlichkeit und machen sich somit für jedermann sichtbar – sondern darum, sie mit allem Respekt und Empathie mal mehr, mal weniger, herauszulösen aus ihrem erweiterten Umfeld und sie damit zu Akteuren einer Momentaufnahme, einer Kurzgeschichte zu machen. Daraus ergeben sich häufig streng komponierte, grafisch-plakative Motive mit einer nahezu hyperrealistischen Anmutung und hoher Schärfe, sowohl im Detail, als auch in der Tiefe. Besonders deutlich kommt diese Wirkung im Kapitel “Stabilimento Balneare” zum Ausdruck. Es sind dies die Motive rund um das Gelände der “Associazione Motonautica Ligure”.


Mehr als die klassischen Übersichten und Ansichten von Strand- und Badesituationen wie wir sie z.B. von Massimo Vitali kennen, interessiert mich das Klein-Klein, die Details und die Anordnung, das Miteinander und Gegenüber der Menschen im Mikrokosmos der öffentlichen, frei zugänglichen Badeplätze, die Organistaion des Raumes ohne Absprache, und die daraus resultierenden Muster und Formen. Sie sind die Basis für meine Bildkompositionen.

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    Project details
    • Year 2017
    • Work started in 2014
    • Work finished in 2017
    • Status Current works
    • Type Waterfront / Beach Facilities / Photography
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