Haus 4K | Tim Driedger

Das zweigeschossige Gebäude wird an der nördlichen Grundstücksgrenze erstellt. Es steht als flach gedeckter, kubischer Baukörper quer in Ost-West-Richtung und öffnet sich mit Glasflächen nach Süden. Eine Unterkellerung hat nicht stattgefunden. Am östlichen Ende der Südfassade wird ein untergeordneter Gebäudeteil angefügt, der nach Süden aus dem Gebäude hervortritt. Zusammen mit den eingeschossigen Nebenanlagen an der westlichen Grundstücksseite (Carport, 'Bike-Port' des triathletischen Bauherrn / Gartengeräteschuppen) entsteht damit auf der Gebäudesüdseite ein wind- und blickgeschützter Innenhof (‚Patio‘), der als ‚Fortsetzung des Wohnraums im Freien‘ fungiert. Wesentlich ist hier die 'Abwendung' der Öffnungen von der Verkehrs- und Sichtachse der erschließenden Straße. Zudem wurden die Fensteröffnungen so gerichtet, dass aus den Innenräumen ein Blick in die Natur – in einigen Fällen in den das nahe Mittelgebirge (also mit dem den Gebietsnamen prägenden 'Taunusblick'). Leben mit der Natur Der südlich vorgelagerte Balkon im 1. OG sowie das Vordach darüber dienen als Witterungsschutz und schaffen eine ‚Pufferzone‘ im Übergang zwischen Innen- und Außenraum. Dieser Witterungsschutz, der vor übermäßiger Hitze im Sommer schützt und gleichzeitig solaren Eintrag im Winter ermöglicht, optimiert folglich den Energieverbrauch. Darüber hinaus ist in hier ein sukzessiver Übergang nach 'draußen' möglich, also eine Nutzung der regengeschützten Zonen an Tagen mit weniger sommerlicher Witterung. Materialien Die Fassadenmaterialien unterstreichen das Entwurfsprinzip – die nach Süden aus dem Gebäuderiegel hervortretenden Kubaturen sind mit einer Holz-Lattung bekleidet. Nach Norden dominiert die geschlossene Putzfassade. Die Grundrissform wird von zwei auf Geschossdeckenhöhe umlaufenden Bändern aus Zinkblech umrissen. An der Nordfassade werden wenige Fensteröffnungen erstellt, um einerseits die solaren Energieeinträge zu optimieren und andererseits die Privatsphäre zur anliegenden Straße zu bewahren. Innenräume Im Inneren ist die Erschließungs- und Nebenraumspange an der Nordfassade gelagert. Dort befinden sich der Eingang und die Treppe sowie die Abstell- und Feuchträume. Einzelne Fenster im Hauswirtschaftsraum, im Flur des OG und an einer Leseempore erlauben Ausblicke nach außen und eine Querlüftung des Hauses. An der Südfassade sind die Aufenthaltsräume des Hauses, die sich zum eigenen Garten hin öffnen. Im Erdgeschoss ist der Raum geprägt von einer offenen Raumfolge für Kochen - Essen - Wohnen; ein abgeschlossener Raum dient als Gäste- und Arbeitszimmer. Im Obergeschoss befinden sich zwei Kinderzimmer, ein Schlafzimmer mit separater Ankleide und das Familienbad. Letzteres verfügt nur über eine Dachluke, die den Raum gleichermaßen introvertiert macht und beim Baden und Saunen den Blick in den Himmel ermöglicht Der kompakte Grundriss ist im Treppenbauwerk verdichtet – hier gehen die Küchenhochschränke, ein Vorratsraum, ein Schrank und die Treppe in ein Bücherregal und die Absturzsicherung des Flurs im Obergeschoss über.